Alles hat ein Ende

Als ich sie das erste Mal sah, dachte ich: “Die will ich heiraten.” Ihre blonden Haare schmeichelten ihrem hübschen Gesicht. Sie war meine erste Liebe, mit ihr erlebte ich Höhen und Tiefen. Wir kannten uns seit der Grundschule und waren auch kurz zusammen, wir waren noch jung und wussten es wohl nicht besser. Jahrelang war ich in sie verliebt und es interessierten mich keine anderen Mädchen. Ich habe mir eine Zukunft mit ihr gewünscht. Wir waren ein Paar, Freunde, beste Freunde und nichts.

Ich war von der ersten Sekunde in sie verliebt, ohne irgendetwas über sie zu wissen. Es war 2006, ich war neun Jahre alt und sie war sieben Jahre alt. Sie war der Beweis, dass es Liebe auf den ersten Blick wirklich gibt. Ich wollte sie heiraten. Sie hat es erst zwei Jahre später erfahren, dass ich in sie verknallt war, es waren insgesamt sieben Jahre. Wir waren auch dann kurz zusammen. Wir haben uns nie geküsst, doch bekam ich mal von ihr einen Kuss auf die Wange. Komischerweise kann ich mich an ihren Ranzen erinnern, er war gelb-rot. Sie war die Einzige, die mir nah kommen konnte, ohne dass ich ein beklemmendes Gefühl hatte, bis heute. Sie war schon besonderes, sie hatte sich wenig mit Mädchendingen beschäftigt. Sie war großer Fan von Linkin Park und Kingdom Hearts. Sie war schon kompliziert und hat es gesagt, wenn ihr jemand auf den Sack gegangen ist.

Es war dieser Moment, wo wir gemerkt haben, dass wir beste Freunde waren, es war mein größtes Glück. Wir haben, bevor es WhatsApp gab, über E-Mail und auch Google Hangouts geschrieben. Es war die schönste Seite in meinem Leben und wird es auch bleiben. Ich schaue gerne daran zurück. Wir haben uns alles erzählt, egal wie absurd es war. Sie wusste alles von mir, was mich beschäftigt und was ich machen will. Es waren drei gute Jahre. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, sie mochte das Mädchen nicht, in die ich verliebt war und haben dadurch viel gestritten, aber auch wieder vertragen. Ich wollte mir ihren Namen tätowieren lassen als Erinnerung, bis heute. Mit ihr hätte ich gerne viel unternommen. Wir wollten zusammen in die USA. Zusammen hatten wir schon Pläne für eine WG. Die Freundschaft hielt auch noch nach der Schule.

Nach der schönsten Zeit kam die schlimmste Zeit. Sie war der einzige Grund, warum ich nach Greifswald ging. Sonst war nichts Schönes an der Zeit. Es dauerte nicht lange und ich habe alles verloren. Erst habe ich sie verletzt, weil ich keinen Sinn mehr in unserer Freundschaft gesehen habe und dann verlor ich die Ausbildung. Ich fiel in ein tiefes Loch, es verging kein Tag, an dem ich nicht an sie gedacht habe, bis heute. In der ersten Zeit habe ich viel geweint. Um es zu verarbeiten, habe ich viel über sie geschrieben und es vernichtet. Dies hier wird das Einzige sein, was bleibt und das für immer.

Es waren zwei Jahre ohne Kontakt zu ihr, ich habe ständig überlegt, wie ich mich entschuldigen sollte. Es hat lange gedauert, um sich wieder anzunähern und mich endlich zu entschuldigen.

“Ich würde die Situation zwischen uns gerne mal klären. Ich weiß das es echt scheiße war zum Schluss und das hat viel verändert für mich. Es wäre nett, wenn ich eine Antwort kriege. Es ist auch in Ordnung, wenn du mit mir nie mehr was zu tun haben willst.”

Ich weiß, dass es nie wieder so wird wie zuvor, trotzdem bin ich froh, wieder Kontakt mit ihr zu haben dass wir es klären konnten. Es gab damals keine Entschuldigung für mein Verhalten. Das weiß ich und sie auch. Sie hat mir trotzdem eine Chance gegeben. Sie ist mir sehr wichtig bis heute. Sie beeinflusst, was ich mache, auch wenn sie es nicht weiß und ich es auch anfangs nie weiß.

danke, dass es dich gibt.